
Wie dem auch sei: ich möchte mich heute mal wieder ein bisschen mit dem Thema "was passiert mit den Shoppingclubs" beschäftigen, denn hier hat sich in den letzten Wochen und Monaten eine ganze Menge getan:
- Westwing holt sich eine ganze Menge Kohle für weiteres Wachstum
- Pauldirekt macht einen Media for Equity Deal mit N24 und setzt zu 100% auf Männer als Zielgruppe
- Fab gibt mittlerweile auch in Deutschland richtig Gas
- limango wächst fleissig weiter und macht neben dem schon bekannten Outlet ein Vertical nach dem anderen auf.
- Um Brands4Friends ist es hingegen derzeit erstaunlich ruhig (immerhin hat man bisher innerhalb der letzten 15 Monate rund 7.500 Bewertungen als Outlet Verkäufer auf eBay gesammelt) und auch von buyVip und der Zalando Lounge hört man nicht viel. Bestsecret steht hingegen zusammen mit der Mutter zum Verkauf und Vente Privee wagt den Sprung über den Atlantik
- Selbst im Weinbereich tut sich was: 52weine von der eCommerce Alliance bekommt Gesellschaft von Project A's Wine in Black
Meiner Meinung nach steht das gesamte Geschäftsmodell Shoppingclub derzeit immer noch auf dem Prüfstand. Hatte ich letztes Jahr schon erwähnt.
Was aus meiner Sicht noch zu Problemen führen kann und wird sind u.a. folgende Themen:
- die ehemals so gehype Exklusivität ist heute de facto passe. Große Marken, die bisher auf Shoppingclubs als Absatzkanal für Überproduktionen und Co. gesetzt haben, bauen mehr und mehr eigene Shops auf und werden somit unabhängiger von Shoppingclubs als Absatzkanal. Ob das für jede Marke wirtschaftlich immer sinnvoll ist, steht auf einem anderen Blatt, aber es passiert. Somit könnte es passieren, dass nur noch Mid-Level Marken über Shoppingclubs verkaufen - eine Katastrophe, wenn man bedenkt, dass der ursprüngliche USP der Shoppingclubs ja "Top Marken" zu stark reduzierten Preisen war.
- Ich wage zu behaupten, dass wir in Zukunft deutlich mehr Deals / Gutscheine / Partnerangebote bei den Shoppingclubs sehen werden. Denn hier sind die Margen gut, Retouren finden de facto nicht statt und eine solide Mitgliederbasis haben die ganzen Clubs sowieso. Der Weg ins "rentable Wachstum" sozusagen.

- Aus meiner Sicht werden vor allem diejenigen in Zukunft Spass haben bzw. rentabel werden, die ihren Mitgliedern "mehr" bieten als "Marken günstig". Dass heute übliche "Lade Freunde ein, und Du bekommst x" bzw. "Hier noch ein Gutschein, kauf mal wieder" ist, wenn man es nicht extrem gut im Griff hat, mittelfristig weder spannend noch wirtschaftlich tragfähig. Wie genau dieses "mehr" aussieht? Das können z.B. "Pre-Sales" sein, wenn Marken die Akzeptanz neuer Produkte testen möchten. Das können neue Verticals oder gänzlich neue Angebote sein, die richtig gut zur eigenen Kundschaft passen.
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Ein auf und ab wird es immer geben. Trotzdem glaube ich, das gerade Online Schuh Shops immer Konjunktur haben werde. Selbst ich, der etwas wählerischer sein muß, da ich Sohleneinlagen trage, bestelle gerne und viel. Und ich bin da mit Sicherheit nicht die einzige
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